Was die Einsparungen betrifft, habe ich mich bei der Stadt und dem Land versichert, dass in dieser Richtung nichts weiter geschieht. Nun, es ist eine super Möglichkeit, umfassend Kunst, Kultur und Musiktheater zu gestalten. Das Publikum ist sehr heterogen. Durch die verschiedenen Choreografen soll sich eine Bandbreite des Tanzes zeigen und jedem Abenteuer eine eigen Sprache und Atmosphäre verleihen. Ins Foyer kam nur, wer einen blaue Aufkleber auf der Eintrittskarte hatte.
Zu diesem Zwecke war es auch nicht zuträglich, dass der Protagonist ohne Unterbekleidung über die Bühne lief und sein Penis und seine Hoden zu sehen waren. Ja, dieser Stamm ist natürlich die Basis, also die Besucher, die in den letzten Jahren fast immer gekommen sind und die auch hoffentlich weiter kommen und für die wir auch eine Art zentrale Säule mit Klassikern im Spielplan haben. Ein besonderes Erlebnis verspricht auch das Bühnenbild, das zwei Berliner Künstler mit Klebebändern aller Art zum Teil vor den Augen des Publikums live auf der Bühne entstehen lassen. Als die Raupe fragt: »Wer bist denn du? So haben wir an den Schulen bereits eine gewisse Stammkundschaft. Mit diesem Stand können wir so auch immer noch tolles Musiktheater machen. Ihre Telefonnummer, wenn Sie sie nicht in Ihren persönlichen Telegram-Einstellungen verborgen haben.
Und das ist auch das Klischee und oft der Grund, nicht hinzugehen. Mit der Nutzung der StäZ-Telegram-Kanäle stimmen Sie dieser Nutzung zu. Ich war mit fünf Jahren das erste Mal mit meinen Eltern in der Oper und habe schnell die Sehnsucht entwickelt, mit dieser wunderbaren Kunstform ins Gespräch zu kommen. April Premiere haben wird, beteiligen: Die Staatskapelle als Orchester und Solisten aus unserem Ensemble sollen also zusammen mit einem großen Projektchor aus Laien auf der Basis von Bach-Kantaten ein Luther-Projekt auf die Bühne bringen. Das kann man als freischaffender Künstler sehr viel weniger als in leitender Position einer Institution.
Man soll das Gefühl haben, dass auch alte Themen im gesellschaftlichen Engagement oft mit dem zu tun haben, was uns heute umtreibt. Das ist einer unserer Schwerpunkte. Wir als Oper Halle stehen jetzt schon — neben der Repertoire-Pflege — als Laboratorium für neue Stoffe und Musikformen. Es gibt auch eine Grenze bei dem, was man selber hinkriegt und arbeiten kann. .
Braucht die Oper Halle vielleicht ein klareres Profil, um sich zu positionieren - auch im Vergleich zu Leipzig? Gleichzeitig muss man dazu sagen: Als Intendant der Oper Halle kann ich natürlich nicht alle Arbeitsbedingungen selber definieren. «, muss sie antworten: »Ich weiß es selbst kaum, ich muss seit dem Aufstehen heute früh wohl mehrere Male vertauscht worden sein. Eigentlich schade, dass es hierzulande an betuchten Openfreunden fehlt, die so etwas auch sonst auf die Beine stellen könnten. Die Oper muss ein Haus sein, an dem exzellent gesungen und gespielt wird und tolle Inszenierungen zu sehen sind. Unsere Imagekampagne ist es, zu irritieren und Interesse zu wecken. Doch das Problem ist, dass dieser Stamm in den letzten Jahren — wie in den meisten Theatern, die ich kenne — kontinuierlich geschrumpft ist. Möglicherweise sollte das Stück provozieren und polarisieren, dafür war es jedoch deutlich zu obszön und einfallslos.
Torsten Händler konzipiert sein Tanzstück für Erwachsene: Immer wieder begegnet Alice verrückten Figuren und erlebt dabei absurde Situationen, die überraschen, amüsieren und zum Nachdenken verführen. Da ist also diese immer älter werdende Klientel von Leuten, Besuchern, die traditionell in die Oper gehen, weil es eben üblich war und weil sie mit diesem Genre sozialisiert wurden und es kennen. Beide Male habe ich hautnah mitbekommen, was die gravierenden Einsparungen für die Kunst bedeuten und was sie mit den Mitarbeitern machen. Es ist natürlich ein Stück weit immer Geschichte und Verwaltung, aber die Hoffnung ist, dass man mit dieser scheinbaren Verstaubtheit etwas Neues anfangen kann. Wir wollten zum Start etwas Außerordentliches und Spannendes machen.
Da kommt dann auch ein großes, internationales Fachpublikum für Festspiele. Wir sind total happy und begeistert, dass wir es so hinbekommen haben, einen eigenen Kompositionsauftrag auszuüben. In einer Universitätsstadt und mit den vielen kulturellen Angeboten in der Stadt nebenbei kann man den Schritt wagen, auf der Basis des Ensembles und der Staatskapelle an die wichtigen Diskurse und aktuellen ästhetischen Entwicklungen anzuknüpfen. Ich glaube, alles macht man nie richtig. Die Leipziger finden das sehr gut. Alice im Wunderland von Charles Lutwidge Dodgson, der unter seinem Pseudonym Lewis Carroll weltberühmt wurde, ist mehr als eine Geschichte über das Erwachsenwerden.
Ich glaube, die Oper Halle hat die riesige Chance, an die großen Zeiten — an die sich viele erinnern — anzuknüpfen, aber auch weiterzugehen. Neben der weiteren Säule der Spielplanklassiker machen wir das sogenannte Bürgertheater und die Partizipationsprojekte zu einem Spielplanschwerpunkt. Kulturfalter-Redakteur Martin Große sprach mit dem Intendanten über seine Ideen, Projekte und vieles mehr… Kulturfalter: Seit Jahren arbeiten sie als freischaffender Regisseur für ganz verschiedene Projekte an diversen Bühnen. Ich kann nur sagen, was mich umtreibt und was ich spannend finde. Die Musik stammt von der Berliner Komponistin Sarah Nemtsov.
Man sitzt mittendrin und erlebt alles hautnah. Ich bemesse es damit, wie uns eine eigene, neue Art Kunstproduktion gelingt. Wie soll das passieren, wie wollen Sie die Oper für das junge Publikum öffnen, wie wollen sie Operngäste von außerhalb ins Haus locken? In der Fachwelt wird ein gutes Opernhaus an der gerade neuen, wichtigen Tendenz gemessen und wie man es schafft, diese mitzuprägen und gleichzeitig das Publikum mitzunehmen. Gibt es konkrete weitere Projekte, um auf aktuelle Geschehnisse einzugehen? Als die Raupe fragt: »Wer bist denn du? Anlass ist natürlich das Reformationsjubiläum. Als ob das nicht schon verwirrend genug wäre, begegnet Alice auch noch äußerst seltsamen Gestalten wie der Herzkönigin, dem Goggelmoggel und den Brüdern Zwiddeldei und Zwiddeldum. Idee und Konzept dieser Produktion stammen von Raphaël Coumes-Marquet, lange Jahre Solist im Semperoper Ballett. Das ist ein Thema, das versucht, zeitgenössisches Lebensgefühl auszudrücken und politische Tendenzen in einer neuen Musiktheaterform zu positionieren.