Andererseits werden aber auch all jene abgeholt, für die 88. Wir sind zusammen erwachsen geworden. Doch die Maschinerie wird mit immer noch spitzbübischem Verve und Elan am Laufen gehalten, letztlich ist es doch harte Arbeit, vergleichbar mit dem Baugewerbe im Sommer — Privatjets, Luxushotels und Limousinenshuttle zum Trotz —, Abend für Abend gut über zwei Stunden im Akkord und ohne Atempause abertausend Menschen zu beweisen, dass ihre gut 100 Euro wohlfeil investiert waren, auch wenn nicht nur die von Hetfield so oft beschworene Familienzusammengehörigkeit zuletzt dank einen Knacks bekommen hat, sondern auch die einstige scharfkantige Härte mittlerweile sanfte Rundungen bekommen hat — die haben so manche Fans zumindest um die Körpermitte herum aber schließlich mittlerweile auch. Allein von den Tantiemen, die Metallica wohl aus ihrer Portokasse zahlen, könnte sich der italienische Altmeister wohl heute zwei gut gelegene Weingüter kaufen, die Patschen zum Lebensabend hochstrecken und rund um die Uhr gemütlich einen sitzen haben, während der Kontostand macht. Und ja, noch immer ist die immense Publikumsnähe das A und O im ureigenen Schwermetallrezept: Wanderte Hetfield dereinst im schweißtreibenden Austausch durch die erste Reihe und krakeelte in mal mehr, mal weniger gelungenen Duetten mit dem hysterischen Publikum den Chorus von und prolongierte so eine der Bandhymnen gut und gerne auch einmal um ein Drittel, geht man heute fürderhin auf Tuchfühlung, insbesondere für die Fans, die sich im bereits 1991 eingeführten Snakepit — eine in der Bühne eingelassene Schlangengrube für die ganz Hartgesottenen — eingefunden haben. Ich werde dann daran erinnert, dass ich ein normaler Familienvater von drei Kindern bin.
Das Vorprogramm liefern dabei Ghost und Bokassa. August 2019 machen die Metal-Legenden Halt im Wiener Ernst-Happel-Stadion. Metallica hat in der Vergangenheit schon öfter an Hilfseinrichtungen für Obdachlose gespendet, etwa an die Münchner Tafel und die Berliner Obdachlosenhilfe. Dazwischen aber auch immer noch vereinzelt jene, die mit ihren ein süßlich-penetrantes Odeur verströmenden Kutten daran erinnern, dass der Heavy Metal einmal wild und ungestüm, unangepasst, dreckig und erdig, vielleicht sogar bäuerlich-plebejisch war. Das Album ist 2016 erschienen und bereits das Elfte der Band. In den 1980ern wurden die Thrash-Metal-Pioniere zu Megastars und auch heute sorgen sie nach wie vor für volle Stadien. Tickets sind ab Freitag, 28.
Seit ihrem Bestehen hat die Band über 110 Millionen Alben verkauft und ist somit eine der erfolgreichsten Metal-Bands der Welt. August 2019 machen die Metal-Legenden Halt im Wiener Ernst Happel Stadion. Als Special Guests werden Ghost und Bokassa mit von der Partie sein. Die neuen Termine sind Metallicas erste Europakonzerte seit ihrer Arenatour, die zwischen September 2017 und Mai 2018 Publikumsrekorde in 29 Spielstätten brach. Hinter ihm eben Ulrich, der Muskel der Band, dessen Zuckungen irgendwas im Gesicht und gleichzeitig glücklicherweise auch am Schlagzeug vollziehen: Das klingt zwar nur manchmal auch wirklich richtig, erahnbar wie originär am Album intendiert, aber als Fan ist man das ohnehin schon gewohnt, dem Adabei fällt es vermutlich nicht auf, man denkt sich: Im Heavy Metal gehört das wohl so. Estelle war im Juli mit ihren Eltern, Kronprinzessin Victoria und Prinz Daniel, bei einem Konzert im Fußballstadion von Göteborg.
Irgendwann rückt dann auch Ulrich sein Holterdipolter vor an den Bühnenrand, wo sich Bassist Trujillo — ein brünftiger Orang-Utan am Viersaiter — und Hammett an der Lead-Gitarre, die nicht viel weniger als bei seinem juvenilen Alter Ego singt, ohnehin zumeist aufhalten: Ebda. Zweitens: Metallica haben neben einem Händchen für gutes Songmaterial auch ein selbiges für eine gelungene Dramaturgie. Was sie bei Metallica eint? Fairerweise muss man aber auch den Hut ziehen: Metallica haben sich mittlerweile einen Kontostand erarbeitet, der wohl locker den Haushalt von Schweiz und Luxemburg zusammen übertrifft, man könnte sich also in den Ruhestand begeben. James Hetfield, Sänger und Rhythmus-Gitarrist hat zusammen mit Schlagzeuger Lars Ulrich die Band 1981 in Los Angeles gegründet. Im Vorfeld des Konzerts hat die Metal-Band angekündigt einen Teil der Ticketerlöse an das Neunerhaus spenden zu wollen. Mai in Lissabon startet, führt durch 20 Länder und besucht gut ein Dutzend Städte, die 2017 und 2018 nicht berücksichtigt wurden, darunter Mailand, Zürich, Dublin, Brüssel zum ersten Mal seit 1988 , Berlin, Moskau, Warschau, Bukarest und Göteborg sowie Premieren in Trondheim, Norwegen, Hämeenlinna, Finnland und Tartu, Estland. Dies mag heute — im breiten Genrespektrum zwischen Behemoth, Ghost und Volbeat — unvorstellbar scheinen, aber das waren die Anfänge der Achtziger.
Es sei bereits das zweite Mal, dass sie Metallica gesehen habe, hieß es gegenüber einer Nachrichtenagentur. Natürlich: Während das Gros der Masse im Anschluss trunken vor Freude und Bölkstoff gen U2 wankt, sinniert der wahre Fan, immerhin härtester und engstirnigster Kritiker, im Anschluss und erschrickt beim Gedanken, dass er wie die Großeltern schon der guten alten Zeit nachtrauert. . Man sieht: Metallica handeln nicht unbedingt nach Lehrbuch und rotem Faden. Erstens: Bier — und jenes rinnt in Strömen — verbindet.
Die Vorgabe, nach wie vor wilde, juvenile Rabauken zu sein, wirkte in aller erster Linie unglaubwürdig, peinlich wie Väter, die mit ihren Kindern vor deren Freunden plötzlich in anachronistischen Jugendakronymen kommunizieren. Trotzdem wirkt er immer noch wie eine hünenhafte Urgewalt, wenn er breitbeinig die — wie die richtig attestierte — viehische Physis von Metallica gibt, und allein mit seinem abertausend Seelen aus der bebenden Brust spricht. Gustaf hat den Preis übergeben. Als Hetfield noch rülpsend Bier ins Publikum spuckte und das unrühmliche F-Wort sogar in Capitals auf seiner weißen Explorer prangte. Das Neunerhaus unterstützt Obdachlose durch Wohnmöglichkeiten, medizinische Versorgung und Beratung. August 2019 in Stadien, Parks und sogar auf ein Schloss nach Europa zurück.
Die kostenlosen Downloads des gesamten Konzerts erhält man durch Scannen oder Eingeben des Barcodes auf dem Ticketabriss zur jeweiligen Show unter. Wir haben zusammen die Hölle ausgehalten. . . . . .
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